"ADMIRAL KUZNETSOV" - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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"ADMIRAL FLOTA SOVETSKOGO SOYUZA KUZNETSOV"

Die "ADMIRAL KUZNETSOV" (ex "TBILISI", ex "LEONID BREZHNEV"), vollständig: "ADMIRAL FLOTA SOVETSKOGO SOYUZA KUZNETSOV", ist der einzige Flugzeugträger der Russischen Marine und das zur Zeit größte Schiff dieser Bauart, das nicht in den USA gebaut wurde. Es ist bisher das einzige im Dienst befindliche Schiff der nach ihr benannten ADMIRAL KUZNETSOV-KLASSE. Die "VARYAG", heute CV-16 - "LIAONING" ist im chinesischem Besitz und wurde von China zu ihren ersten Flugzeugträger in Dalian umgebaut. Der Flugzeugträger "ADMIRAL KUZNTSOV" wurde unter dem Namen PROJEKT 1143.5 ADMIRAL KUZNETSOV-KLASSE noch für die Sowjetische Marine auf der Werft in Nikolajew (heute: Mykolajiw, Ukraine) am Schwarzen Meer gebaut. Die offizielle Klassifikation der "ADMIRAL KUZNETSOV"; "schwerer Flugdeckkreuzer". Die Kiellegung der "ADMIRAL KUZNETSOV" erfolgte in den frühen 1980er Jahren. 1985 fand der Stapellauf unter dem Namen "TBILISI" statt. Die Indienststellung wurde allerdings durch technische Probleme verzögert, von denen alle Flugzeugträger der sowjetischen Seekriegsflotte betroffen waren. 1991 löste sich die Sowjetunion auf und die Ukraine, auf deren neuem Staatsgebiet sich nun sowohl die Bauwerft in Mykolajiw, als auch der Ankerplatz des Schiffes in Sewastopol befand, erhob Anspruch auf eine eigene Marine. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde das Schiff aus ukrainischen Gewässern verlegt, um einer drohenden Beschlagnahmung durch die Behörden zu entgehen. Nach der Abspaltung Georgiens von der GUS erhielt das Schiff seinen aktuellen Namen. Es blieb – von wenigen Versuchsfahrten abgesehen – noch weitere Jahre in der Werft, die offizielle Indienststellung folgte erst 1995. 1996 nahm die "ADMIRAL KUZNETSOV" an einem Manöver im Mittelmeer teil. Bereits ein Jahr später musste der Träger erneut in die Werft, um Schäden am Antriebssystem zu beheben. Er kam erst im Jahr 2000 wieder zum Einsatz, um sich an den Bergungsarbeiten des gesunkenen Atom-U-Bootes K-141 - "KURSK" OSCAR II-KLASSE zu beteiligen. 2003 und 2004 folgten eine Inspektionsfahrt sowie ein Manöver im Atlantik. Zur Frage, ob die langen Werftliegezeiten auf generelle Konstruktionsmängel zurückzuführen sind, hat die Marine keine Stellungnahme abgegeben. Im Januar 2008 nahm der Flugzeugträger erneut an einem Großmanöver im Mittelmeer und im Atlantik teil. Im Februar 2009 wurde der Flugzeugträger mit einem auf 500-600 Tonnen Öl geschätzten Ölteppich vor der irischen Küste in Verbindung gebracht. Die "ADMIRAL KUZNETSOV" wurde am 16. Februar beim Entstehen des Ölteppichs im fraglichen Seegebiet bebunkert. Russische Behörden räumten später ein, dass eine kleinere Menge Öl beim Reinigen des Flugdecks ins Wasser gelangt sein könne. In den nächsten Jahren ist wieder ein längerer Werftaufenthalt für die "ADMIRAL KUZNETSOV", wobei als Termin das Jahr 2012 genannt wird. Der Werftaufenthalt soll bis zu fünf Jahre dauern und einige der anfälligsten Systeme der Kusnezow ersetzen: Ersatz der anfälligen Dampfturbinen-Antriebsanlage durch Gasturbinen oder einen nuklearen Antrieb, wobei letztere Alternative aufgrund des enormen Aufwandes und Risikos als eher unwahrscheinlich gilt. Ersatzlose Demontage er Seezielflugkörper vom Typ SS-N-19 Shipwreck; der Nutzen von Seezielflugkörpern auf Flugzeugträgern gilt gemeinhin als zweifelhaft, da sie wertvollen Platz beanspruchen, der für Flugzeuge genutzt werden könnte. Modernisierung der Luftabwehrsysteme. Modernisierung der Elektronik. Im Gegensatz zu den Flugzeugträgern der US Navy und Royal Navy wurde die "ADMIRAL KUZNETSOV nicht als Plattform für Angriffe auf das feindliche Festland oder Marineverbände konzipiert, sondern als Begleitschiff für die sowjetischen Atom-U-Boote und Kriegsschiffe. Ihre Kampfflugzeuge dienten dem Schutz der Flotte gegen feindliche Flugzeuge. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden zusätzliche Systeme installiert, um auch andere Aufgaben wahrnehmen zu können. Dennoch gilt die Verteidigung gegen feindliche Flugzeuge und Schiffe weiterhin als Hauptaufgabe der "ADMIRAL KUZNETSOV". Der Träger verfügt nicht über Flugzeugkatapulte, sondern lediglich über einen Ski-Jump am Bug, ähnlich der britischen Invincible-Klasse, als Starthilfe. Dies ermöglicht den Start maximal beladener MiG-29K und Su-27K/Su-33 Jagdbomber – der wichtigsten Kampfflugzeuge des Trägers. Die Landung erfolgt konventionell, d. h. durch Einrasten in eines von vier der über Deck gespannten Fangseile. Somit handelt es sich also nicht um einen STOVL-Träger (short take-off and vertical landing) wie die Invincible-Klasse, sondern um einen STOBAR-Träger (short take-off but arrested recovery). Die bordeigene Bewaffnung der "ADMIRAL KUZNETSOV" ist deutlich schlagkräftiger als die vergleichbarer Flugzeugträger. Vor allem die zwölf SS-N-19 Shipwreck-Seezielflugkörper verleihen dem Schiff begrenzte Kapazitäten zur Seezielbekämpfung. Die acht CADS-1 Nahbereichsverteidigungssysteme ermöglichen eine Abwehr von zahlreichen Seezielflugkörpern. Die Geleitgruppe der "ADMIRAL KUZNETSOV" besteht in der Regel aus einem Raketenkreuzer der SLAVA-KLASSE, zwei Raketenzerstörern der SOVREMENNY-KLASSE, zwei U-Boot-Abwehr-Schiffen der UDALOY-KLASSE, zwei Jagd-U-Booten der AKULA-KLASSE und einem Raketen-U-Kreuzer der OSCAR II-KLASSE.





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