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AKULA-KLASSE
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PROJEKT 971 ("IMPROVED AKULA")
Nachdem sich die ersten U-Boote des Projektes 971 bewährt hatten, begann man über Verbesserungen nachzudenken und diese teilweise noch im ersten Baulos umzusetzen. K-317 - "PANTERA" und K-480 - "LEOPARD" waren bereits mit Sensoren zur Kielwasserortung ausgerüstet worden und einige U-Boote hatten sechs auf See nicht nachladbare 533-mm-Abschussrohre für akustische Täuschkörper oberhalb der Torpedorohre erhalten. Im zweiten Baulos erhielten jetzt alle Boote diese Verbesserungen. Einzige Ausnahme ist K-328 - "LEOPARD", bei der die Sensoren zur Kielwasserortung fehlen. Zusätzlich wurde das Radarsystem vom MRKP-58 auf das leistungsstärkere MRKP-59 umgestellt und der Reaktor und das Kühlsystem überarbeitet. Während in der Sowjetunion keine neue Bezeichnung für die so veränderten U-Boote eingeführt wurde, setzte sich bei westlichen Experten zunächst die Bezeichnung "improved Akula class" (verbesserte AKULA-KLASSE) durch. Allerdings konnten sich westliche Beobachter nie auf eine genaue Definition für die "Improved-Akula"-Boote einigen, so dass bis heute nicht klar ist, welche Boote überhaupt zur "Improved Akula"-Klasse und welche zur AKULA II-KLASSE gehören. Da auf Seiten der NATO davon ausgegangen wurde, dass die noch im Dienst befindlichen U-Boote des ersten Bauloses weitgehend mit den technischen Neuerungen des zweiten Bauloses nachgerüstet wurden, verwischten sich die Grenzen in der Festlegung der IMPROVED AKULA-KLASSE weiter. Manche Quellen führen überhaupt keine "IMPROVED AKULA-KLASSE mehr an, sondern beschränken sich auf "AKULA I" und "AKULA II". Das erste U-Boot aus dem zweiten Baulos wurde in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt. Trotz der Auflösung der Sowjetunion 1991 und der sehr schlechten finanziellen Ausstattung des Militärs blieb der Bau neuer U-Boote der AKULA-KLASSE eines der wenigen Rüstungsprojekte mit hoher Priorität, die in Russland – wenn auch mit großen Verzögerungen bis hin zum beinahen Stillstand – weitergeführt wurden. Nur zwei Rümpfe, mit deren Bau bereits begonnen worden war, wurden nicht fertiggestellt und später abgebrochen, um mit dem gewonnenen Material zwei SSBN der BOREI-KLASSE fertigzustellen. Die AKULA-II KLASSE ist das dritte Baulos des Projektes 971, bei dem verschiedene Neuerungen in der elektronischen Ausrüstung und in der Geräuschdämmung verwirklicht wurden. Diese verbesserten U-Boote gehören nach russischer Kennung noch immer zum PROJEKT 971, obwohl sie alle über eine neue Geräuschdämmung des Maschinenabteils verfügen, welche die U-Boote um etwa zwei Meter verlängert. Nach der vorherrschenden Meinung westlicher Experten ist diese Verlängerung das Erkennungsmerkmal der AKULA II-KLASSE. Die genaue Zuordnung der gebauten U-Boote zu dieser Klasse ist schwierig, da von russischer Seite keine genauen Daten zu den Abmessungen der einzelnen U-Boote des Projekts 971 veröffentlicht wurden. Lediglich "K-335" und "K-157" werden übereinstimmend der AKULA-II-KLASSE zugeordnet, während K-152 - "NEPRA" als Folge von Modernisierungsmaßnahmen ebenfalls in manchen Quellen der Klasse zugerechnet wird. Als Besonderheit wird K-335 - "GEPARD", das sich äußerlich von allen anderen PROJEKT-971-U-Booten durch einen deutlich verkleinerten Behälter für das Schleppsonar auf der Oberseite des Heckruders unterscheidet, gelegentlich fälschlich als "PROJEKT 971M" oder "AKULA-III KLASSE" bezeichnet. K-152 - "NEPRA" wird, wegen ihrer Verwendung als Exportboot für Indien und einiger Abweichungen in der technischen Ausstattung, auch als "PROJEKT 971 I" bezeichnet. Angaben zu Einsätzen von U-Booten der AKULA-KLASSE sind nicht sehr umfangreich. Zum einen war die Zahl der Tage, die sowjetische U-Boote im Jahr auf See verbrachten, immer niedriger als die vergleichbarer westlicher Gegenstücke und zum anderen reduzierte sich die Zahl der Patrouillenfahrten mit dem Ende der Sowjetunion noch weiter. Dennoch wurden die Kommandanten der U-Boote "PANTER", "LEOPARD" und "TIGR" für Leistungen im Einsatz mit dem höchsten Ehrentitel Russlands, Held der Russischen Föderation, ausgezeichnet. 1995 operierte K-331 - "MAGADAN" an der Westküste der USA. Trotz massiven Aufgebots von Jagd-U-Booten, ASW-Flugzeugen und ASW-Schiffen gelang es der United States Navy nicht, das U-Boot zu orten. Im Dezember 1995 drang K-461 - "VOLK" – an Bord war die Stammbesatzung von K-317 - "PANTER" – durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer vor und beschattete NATO-U-Boote, darunter ein U-Boot der Los-Angeles-Klasse. 1998 verfolgte K-317 - "PANTER" ein US-amerikanisches SSBN 150 Stunden lang. Dem Kommandanten der "PANTER" wurde in diesem Zusammenhang der Titel Held der Russischen Föderation verliehen. Im Jahr 2003 operierte die K-335 - "GEPARD" auf ihrer ersten Patrouillenfahrt vor Neufundland. Es gelang weder der US Navy noch der Canadian Navy, das U-Boot zu verfolgen. Im August 2009 drangen zwei U-Boote der AKULA II-KLASSE tief in den Atlantik vor und näherten sich der Küste der USA bis auf 200 Seemeilen an. Ende August 2010 gab die Royal Navy bekannt, dass sie innerhalb der letzten sechs Monate vor der Marinebasis Faslane-on-Clyde ein U-Boot der AKULA-KLASSE entdeckt hätte, das versuchte, ein Geräuschprofil der Vanguard-Klasse aufzunehmen. Eine der entscheidenden Eigenschaften eines militärischen U-Boots ist es, unentdeckt operieren zu können. Dazu ist eine möglichst geringe Geräuschentwicklung notwendig. Jede Unregelmäßigkeit an der Außenhülle kann Wasserverwirbelungen bilden; jedes durch Maschinen oder Arbeitslärm verursachte Geräusch im Inneren eines U-Bootes kann sich über den U-Bootskörper als Vibration ins Wasser übertragen, so dass das U-Boot noch in großer Entfernung zu hören sein kann. Wie weit diese Geräusche zu hören sind, hängt auch von Faktoren wie Salzgehalt des Wassers, Tauchtiefe des U-Bootes und Wassertemperatur ab. Über das Projekt 971 liegen zur Geräuschentwicklung einige Angaben vor, die sich jedoch nicht unabhängig bestätigen lassen: Nach russischen Angaben ist Projekt 971 um 12–15 Dezibel leiser als die Vorgängerklasse Projekt 671. Weiterhin soll das amerikanische AN/BQQ-5-Sonar der Los-Angeles-Klasse ein AKULA-KLASSE in Gewässern mit den Bedingungen der Barentssee erst in einem Umkreis von 10 km orten können. Bei für die Übertragung von Geräuschen weniger geeigneten Gewässern sei eine solche Entdeckung fast unmöglich. Der amerikanische Experte N. Polmar teilte US-Regierungsvertretern 1997 im Zuge einer Anhörung zum NSSN-Programm mit, dass die Geräuschentwicklung der "IMPREVED-AKULA-KLASSE" unter bestimmten Bedingungen geringer sei als die Geräuschentwicklung der verbesserten Los-Angeles-Klasse (688 "I" oder Flight III). US-Admiral J. M. Boorda teilte in der gleichen Anhörung mit, dass er nicht sicher sei, ob man alle relevanten Daten zur Geräuschentwicklung der AKULA II-KLASSE vorliegen hätte, um einen Vergleich zur Seawolf-Klasse vorzunehmen. In einem Papier der US-Marine von 1996 hieß es allerdings, die "neuen" AKULA-KLASSE-U-Boote seien vermutlich nur bei Schleichfahrt (5–7 Knoten) leiser als die Los-Angeles-Klasse, bei normalen Einsatzbedingungen, also mit höheren Geschwindigkeiten, wären sie dagegen lauter. Die neueste Entwicklungsstufe, das Boot K-335 - "GEPARD", befindet sich nach einem amerikanischen Artikel von 2001 im Hinblick auf die Geräuschentwicklung möglicherweise auf demselben oder besserem Niveau als die Los-Angeles- oder Seawolf-Klasse. Die Forschungsgemeinschaft Federation of American Scientists (FAS) ordnet ein AKULA-II KLASSE-U-Boot im Hinblick auf die breitbandigen Geräuschemissionen auf dem Niveau der amerikanischen Sturgeon-Klasse ein. Ein verbessertes AKULA II-KLASSE soll ähnliche Emissionen aufweisen wie ein Los-Angeles-Boot in der Flight-III-Ausführung. Ein AKULA II-KLASSE-U-Boot bewegt sich im Bereich zwischen der Los-Angeles-Klasse (Flight III) und der Seawolf- bzw. Virginia-Klasse. Die renommierte Jane’s Information Group beschreibt ein AKULA-KLASSE-U-Boot folgendermaßen: "leiser als ein VICTOR-III", wobei der Unterschied zwischen einem AKULA-I und AKULA-Improved wesentlich größer ausfalle als der Unterschied zwischen einem AKULA-Improved-U-Boot und einem AKULA-II. Das PROJEKT 971 soll langfristig vom Projekt 885 abgelöst werden. Der Zeitpunkt, zu dem das letzte AKULA-KLASSE-U-Boot außer Dienst gestellt werden wird, ist jedoch nicht absehbar. Die bereits nicht mehr im Einsatz befindlichen PROJEKT-971-U-Boote der Nordflotte wurden am U-Boot-Stützpunkt Gadschijewo, die der Pazifikflotte in Wiljutschinsk eingemottet. Anfang 2013 wurde bekannt, dass die russische Marine die Nutzungsdauer der AKULA-KLASSE durch ein Modernisierungsprogramm verlängern will, das insbesondere den Schutz der U-Boote vor Entdeckung verbessern soll. Die Überarbeitung des ersten U-Bootes hatte zum Zeitpunkt der Meldung bereits begonnen und soll etwa zwei Jahre andauern.
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