Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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Meine Dienstelle und das, was wir dort 24 Stunden, 356 Tage im Jahr machten, war sowohl in der Bundesmarine als am Standort Neustadt/Holstein nicht bekannt. Für Aussenstehende ist bereits der Name Marinefernmeldesektor 73 ein wenig irreführend, denn unsere Hauptaufgabe war nicht, wie man denken konnte, der Betrieb von Fernmeldeverbindungen oder Fernmeldeeinrichtungen, sondern unsere Aufgabe war es die Fernmeldeelektronische Aufklärung für die Bundesmarine. Die Aufgabe des MARINEFERNMELDESEKTORS 73 war, die Erfassung und Bearbeitung elektromagnetischer, elektrooptischer und hydroakustischer Aus- und Abstrahlungen im Operations- und Einsatzgebiet Ostsee der Bundesmarine. Wir erfassten in dem uns zugewiesenen Bereich aus dem Äther, alles was interessant erschien, analysierten und dokumentierten die Ergebnisse für spätere Vergleiche und werteten sie aus. Unsere Ergebnisse trugen zur strategischen Frühwarnung und zum täglichen Lagebild der Flotte und des BMVs bei. Primäre Aufgabe des Marinefernmeldesektors 73 war, die Beobachtung der VOLKSMARINE DER DDR, der POLNISCHEN SEEKRIEGSFLOTTE und der BALTISCHEN ROTBANNERFLOTTE. Unter STRENG GEHEIM sind einige Aufklärungsergebnisse veröffentlicht die freigegeben wurden.



So, wie in alten Zeiten haben die Russen ihre alte "Nussschale" SSV-231 "VASILIY NIKITICH TATISCHEV" der "VISHNAYA-KLASSE derzeit zwischen Fehmarn und dem Kieler Leuchtturm stationiert. Das in Kaliningrad stationierte Spionageschiff der Baltischen Rotbannerflotte sei den Einheiten des Nato-Manövers "Baltic Operations" (kurz BALTOPS), ein multinationales Manöver, das seit 1971 jährlich in der Ostsee stattfindet, gefolgt. Von dort führt das russische Spionageschiff mit Sicherheit Spionage-Operationen aus, belauscht den militärischen und auch den zivilen Kommunikationsverkehr in der Region. Klar ist aber, dass Russland über Techniken verfügt, Handy-Signale zu orten und sogar unverschlüsselten Telefonverkehr mitzuhören.




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