LOCKHEED P-3 ORION - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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LOCKHEED P-3 ORION



LOCKHEED P-3 ORION
Die LOCKHEED P-3 ORION ist ein viermotoriges propellerangetriebenes Flugzeug, das weltweit als Seeaufklärer und U-Boot-Jagdflugzeug eingesetzt wird. Die LOCKHEED P-3 ORION ist eine militärische Ableitung der Zivilmaschine Lockheed L-188 Electra (Erstflug 6. Dezember 1957). Der Erstflug war am 25. November 1959. Die Orion wurde 1962 als P-3A in den Streitkräften der USA zum ersten Mal in den Dienst gestellt, ab 1979 wieder außer Dienst gestellt. Der Nachfolger P-3C übernahm diese Aufgaben. Die letzte P-3C Orion wurde 1990 gebaut. Bisher ist die P-3C noch im aktiven Dienst. In den USA werden die P-3 Orion ab 2010 durch die P-8 Poseidon von Boeing, einer Militärversion der B-737-800, ersetzt. Die US-amerikanische Meteorologiebehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) setzt zwei P-3 in der Version WP-3D ein, die speziell für die Aufnahme und Auswertung von meteorologischen Daten ausgerüstet wurden. Am 1. April 2001 musste eine EP-3E Aries II, ein SIGINT-Aufklärer der US Navy, auf der Insel Hainan in China notlanden, nachdem sie mit einem chinesischen Kampfflugzeug vom Typ Shenyang J-8 kollidiert war. Im Jahr 1997 bot Lockheed Martin Deutschland und Italien eine "Orion 2000" oder "P-3CPlus" als Ersatz für die BREGUET ATLANTIC BR 1150 an. Beide Länder etablierten ein Management-Team beim Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz und unterzeichneten am 21. Oktober 1999 ein MPA Definition MoU. Zwischen 2007 und 2015 sollte Deutschland zehn Flugzeuge erhalten, Italien 14. Am 26. Juli 2002 bot Lockheed Martin eine P-3C mit überarbeiteten Tragflächen, Allison-T56-Triebwerken und moderner Avionik an. Das Programm wurde jedoch gestoppt. Im Jahr 2003 schließlich boten die Niederlande ihre P-3C Update II.5 zum Kauf an, die 1982 bis 1984 geliefert worden waren. Am 31. Oktober des gleichen Jahres unterzeichneten beide Länder eine Absichtserklärung über den Verkauf von zehn Flugzeugen. Später wurde entschieden, dass Deutschland acht Flugzeuge erhalten sollte und Portugal die restlichen fünf. Der am 15. November 2004 unterzeichnete Vertrag sah für Deutschland die Lieferung von acht P-3C, Ersatzteilen, Flugsimulator und sonstigem Material zu einem Preis von 271 Millionen Euro vor. Für weitere 24 Millionen Euro bildeten die niederländischen Streitkräfte das Boden- und Flugpersonal des Marinefliegergeschwaders 3 (MFG 3) Graf Zeppelin aus Nordholz auf dem Fliegerhorst Valkenburg in den Niederlanden aus. 20 Jahre lang sollen die Aufklärungsflugzeuge für die Deutsche Marine die weiträumige Seeraumüberwachung und Aufklärung über sowie unter Wasser übernehmen. Die Deutsche Marine erhielt am 18. Mai 2006 offiziell die erste P-3C.






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