P - 8 POSEIDON


BOEING P-8 POSEIDON
Die deutsche Marine beschafft die P-8A POSEIDON als neuen Seefernaufklärer, um die älteren P-3C Orion zu ersetzen. Diese werden zur Seefernaufklärung und U-Boot-Jagd eingesetzt. Die ersten Maschinen sollen voraussichtlich im Oktober 2025 ausgeliefert werden. Die P-8A POSEIDON wird die betagten P-3C ORION ersetzen, die bisher für Aufgaben wie U-Boot-Jagd und Seeaufklärung eingesetzt wurden. Die P-8A POSEIDON ist mit modernster Technologie ausgestattet, darunter ein Selbstschutzsystem, das anfliegende Lenkflugkörper abwehren kann. Die Marine plant die Beschaffung von insgesamt acht P-8A POSEIDON Flugzeugen. Die ersten Maschinen werden ab Oktober 2025 ausgeliefert, weitere sollen im Monatsrhythmus folgen. Die P-8A POSEIDON wird vom Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" betrieben werden. Die Kernfähigkeit des Waffensystems liegt in der U-Boot-Bekämpfung. Durch modernste Sensorik, Sonarbojen und Torpedos Mk54 können U-Boote aufgespürt und dann abgewehrt werden (Anti Submarine Warfare). Das Sensorsystem besteht aus modernen Rechenanlagen zur Akustikverarbeitung, einem Radar mit inverser synthetischer Apertur (ISAR) sowie einem Radar mit synthetischer Apertur (SAR) und weiteren elektronischen Unterstützungsmaßnahmen (ESM). Darüber hinaus ist das Waffensystem zur Ortung, Klassifizierung und Bekämpfung von Seezielen mit Lenkflugkörpern befähigt (Anti Surface Warfare). Die Fähigkeit zur optischen Aufklärung durch hochauflösende Kamerasysteme, die auch den Infrarotbereich abdecken, leistet einen weiteren Beitrag zur umfassenden Lagebilderstellung. Weiterhin kann die P-8A POSEIDON in der Kampfführung auf moderne Kommunikations- und Datenlink-Systeme zurückgreifen. Sie nimmt mit ihrer Führungsfähigkeit im Kampf der verbundenen Kräfte eine besondere Rolle ein. Nach geplanter Auslieferung der Luftfahrzeuge im vierten Quartal 2024 bzw. ersten Quartal 2025 und jetzt bis 2026 ist der Betrieb beim Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" in Nordholz vorgesehen, wo auch aktuell die P-3C ORION stationiert ist. Dort sollen auch Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten für die Sicherstellung des täglichen Flugbetriebes durch die Bundeswehr erbracht werden. Damit einhergehende technisch-logistische Unterstützungsleistungen (z. B. auch die Materialbewirtschaftung) sollen durch die Industrie erfolgen. Der Betrieb des Waffensystems P-8A POSEIDON ist nach aktuellem Stand als Interimslösung bis zur geplanten Indienststellung des deutsch-französischen Nachfolgewaffensystems Maritime Airborne Warfare System (MAWS) im Jahr 2035 vorgesehen. Somit wird das Luftfahrzeug P-8A POSEIDON eine künftige Fähigkeitslücke schließen, die nach dem misslungenen Versuch der Modernisierung der P-3C ORION entstehen wird. Für die ORION ist das Nutzungsdauerende für 2025 festgelegt. Die Deutsche Marine erhält neue Leichtgewichtstorpedos (Lightweight Torpedoes, LWT) des Typs MK 54 für ihre künftigen Seefernaufklärer P-8A POSEIDON. Die Beschaffung findet auf Regierungsebene zwischen der deutschen Bundesregierung sowie der US-Administration im Foreign Military Sales-Verfahren (FMS-Verfahren) statt. Hierbei wird die US-Regierung – in diesem Fall vertreten durch die U.S. Navy – ermächtigt, die Gefechts- und Übungstorpedos sowie das benötigte Zubehör zu kaufen. Der Kauf der Torpedos erfolgt im Zuge der beschlossenen Einführung des neuen deutschen Seefernaufklärers P-8A POSEIDON, deren Hautaufgabe in der Bekämpfung von Ubooten in flachen Gewässern liegen wird. Die Torpedos aus den USA sind bereits auf das Flugzeug abgestimmt und somit voll integriert. Eine erste Lieferung der Torpedos wird im vierten Quartal 2026 erwartet. Die Lieferung von Ersatzteilen und Abwurfsätzen ist für 2026 und 2027 geplant. Angetrieben durch einen Verbrennungsmotor verfolgen und klassifizieren die rund 2,70 Meter langen und 276 Kilogramm schweren Torpedos mögliche Ziele unter Wasser. Im Falle einer Bekämpfung explodiert der mit Sprengstoff gefüllte Gefechtskopf beim Aufprall und zerstört so das gegnerische Ziel.
