PROJEKT-206M - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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PROJEKT-206M


TURYA-KLASSE

Projekt 206M, wie ihr Basismodell Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE, mit dem Decknamen Schtorm (russisch„Шторм“) (deutsch: Sturm) und von der NATO als TURYA-KLASSE bezeichnet, ist eine Klasse von Tragflügelbooten aus sowjetischer Produktion, die als Torpedoboote konstruiert wurden. Nach russischer Klassifikation ist es ein "Torpedo-Tragflügelboot" (russischТорпедный катер на подводных крыльях). Die Planung für das Projekt wurde als Weiterentwicklung von Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE 1971 auf der Almas-Werft begonnen mit dem Ziel, die schwache Bewaffnung der 206-Schiffe durch einen Geschützturm zu verstärken. Dazu mussten die Boote verbreitert werden, bis ausreichend Platz und Stabilität für die Unterbringung eines fast 15 Tonnen schweren AK-725 Geschützturms gewonnen waren. Der Rumpf wurde mit 10 wasserdicht verschließbaren Abteilungen geplant. Die schwere Bewaffnung und die notwendigen Anpassungen am Rumpf verdoppelten fast das Gewicht der Projekt 206M Boote gegenüber Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE. Der Antrieb wurde im Vergleich zur Vorgängerklasse leicht modifiziert und die drei Motoren auf zwei Abteilungen verteilt. Trotz dreier Dieselmotoren vom Typ M504, mit insgesamt 15.000 PS, und der Gleitfahrt auf Tragflügeln, erhöhte sich die erreichbare Höchstgeschwindigkeit nicht, sondern sank von 45 kn bei Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE auf 44 kn bei Projekt 206M. Die Reichweite wurde im Vergleich zur Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE etwas kleiner und betrug nun 1450 smbei 14 kn. Bei einer höheren Geschwindigkeit von 37 kn sank die Reichweite durch den erhöhten Brennstoffverbrauch auf 600 sm. Als Hauptbewaffnung waren, wie bei Projekt 206 SHERSHEN-KLASSE, 533-mm Torpedos eingeplant. Man setzte je zwei OTA-53-206M Rohre mittschiffs auf jede Schiffseite. Für die Rohre standen an Bord keine Reservewaffen zur Verfügung, so dass nach Verschuss der vier Waffen eine entsprechende Einrichtung angelaufen werden musste, die das Nachladen durchführte. Es konnten verschiedene 533-mm-Torpedomodelle eingesetzt werden, die vom Modell 53-56 gegen Überwasserschiffe, bis zum SET-65 reichten, der auch gegnerische U-Boote mit seiner aktiven- und passiven Sonarortung bis in Tiefen von 200 m verfolgen konnte. Auf dem Achterschiff von Projekt 206M steht ein AK-725 Turm, in dem zwei 57-mm-L/75 Geschütze achsparallel montiert sind. Das radargelenkte Feuer der Waffe kann gegen Schiffs- , Land- und, in begrenztem Umfang, auch gegen Luftziele eingesetzt werden. Zur Flugabwehr wurde ein 2M-3M Geschütz mit zwei 25-mm-L/79 Maschinenkanonen auf die Back gesetzt. Es wurden unterschiedliche Radaranlagen verbaut, im Folgenden eine Auflistung der NATO-Bezeichnungen der Geräte: Zur Luft- und Oberflächensuche ist ein MR-102, NATO: Pot Drum, Radar auf dem Hauptmast installiert, Es arbeitet im X-Band. Zum Lenken des Waffenfeuers des AK-725 Turms ist ein Feuerleitradar vom Typ MR-103, NATO: Muff Cob, zwischen Mast und Geschützturm verbaut. Zur Freund-Feind-Erkennung ist ein, von der NATO als High Pole B bezeichnetes System, installiert. Ein Tauch-Sonar vom Typ MG-329 "OKA"(NATO: Foal Tail) ist zur Suche nach U-Booten vorhanden. Projekt 206ME ist eine Variante von Projekt 206M, die für den Export entwickelt wurde. Ihr fehlt das Sonarsystem der russischen Boote und die Torpedorohre gehören hier zum Modell OTA-53-206ME. Es wurden 24 Boote des Projekt 206M und 16 des Projekts 206ME gebaut. Während die Projekt 206M auf vier verschiedenen Werften gebaut wurden, fertigte Werft 202 in Wladiwostok exklusiv sämtliche Exportboote. Projekt 206ME ist eine Variante von Projekt 206M, die für den Export entwickelt wurde. Ihr fehlt das Sonarsystem der russischen Boote und die Torpedorohre gehören hier zum Modell OTA-53-206ME. Es wurden 24 Boote des Projekt 206M und 16 des Projekts 206ME gebaut. Während die Projekt 206M auf vier verschiedenen Werften gebaut wurden, fertigte Werft 202 in Wladiwostok exklusiv sämtliche Exportboote. Projekt 206M und seine Exportversion Projekt 206ME waren Tragflügelboote mit verstärkter Bewaffnung gegenüber Projekt 206. Projekt 206M verfügte zudem über ein Sonargerät und konnte so auch aktiv zur Suche nach U-Booten eingesetzt werden. Eine Maßnahme zur Kampfwertsteigerung von Projekt 206 war die Montage einer Startvorrichtung für ursprünglich tragbare Flugabwehrraketen des Typs 9K32 Strela-2. Dazu wurde eine schwenkbare Halterung installiert, in der nebeneinander vier Strela-Startrohre eingespannt werden konnten. Die Waffen konnten gegen Flugzeuge und Hubschrauber in Entfernungen bis etwa 4.000 Meter vom Schiff eingesetzt werden. Die große Verbreitung der Boote des Projekts 206 führte dazu, dass sie, auch nachdem ihr ursprünglicher Hauptauftrag, der Torpedoangriff auf Überwasserschiffe, obsolet geworden war, umgerüstet und in anderer Funktion weiter genutzt wurden. Besonders markant war dabei der Umbau zum Patrouillenboot mit Raketenartillerie: Die ägyptische Marine entfernte dazu die Torpedorohre und stattete einige ihrer Projekt-206-Boote mit zwei Sätzen zu je acht 122-mm-Werferrohren für ungelenkte BM-21-Raketen und andere mit einem Satz zu 24 240-mm-Werferrohren für BM-24 aus. Ähnliche Maßnahmen ergriff die Marine von Kap Verde und montierte zwei Sätze mit je 20 122-mm-Werferrohren auf ihre Boote. Es wurden mehr als 80 Boote des Projekts 206 auf verschiedenen sowjetischen Werften gebaut. Zusätzlich erhielt Jugoslawien die Lizenz zum Bau von sechs weiteren Booten. Projekt 206 war mit einem Marktwert im Jahr 1966 von damals etwa einer Million US-Dollar vergleichsweise preiswert und fand eine entsprechend weite Verbreitung. Ägypten, sechs Boote, Angola, sechs Boote, Bulgarien, sechs Boote, Deutsche Demokratische Republik, achtzehn Boote, Guinea, drei Boote, Guinea-Bissau, zwei Boote, Jugoslawien, vierzehn Boote, Kap Verde, zwei Boote, Kongo, zwei Boote, Nordkorea, vier Boote, Vietnam, sechzehn Boote, teilweise mit dem älteren 25-mm-L/79-2M-3-System bewaffnet.

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