PROJEKT 6457S - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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SPRUT-KLASSE
Projekt 6457S - SPRUT-KLASSE. Das von Almaz CMDB modernisierte Fischereipatrouillenschiff "SPRUT" des Projekts 6457S wurde im Juni 2009 an die russische Küstenwache übergeben. Das neue Schiff der russischen Küstenwache, Projekt 6457S, wurde nach einem Entwurf der deutschen Firma Abeking & Rasmussen auf den Yantar Shipyards gebaut. Das neue 835 Tonnen schwere "SPRUT" hat eine Gesamtlänge von 35,9 Metern, eine Breite von 10,6 Metern und einen maximalen Tiefgang von 3,48 Metern. Das Schiff erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 21,5 Knoten und bietet Platz für eine 24-köpfige Besatzung. Das Schiff wurde vom Zentralen Marine-Konstruktionsbüro Almaz aus dem deutschen Patrouillenschiff Projekt 6457 entwickelt, um den Standards des Seeschifffahrtsregisters und den besonderen Anforderungen des Grenzschutzdienstes zu entsprechen. Das Schiff dieser Serie, "SPRUT", wurde am 27. Mai 2002 (am in Russland gefeierten Tag des Grenzschutzes) auf Kiel gelegt. Es wird zur Bekämpfung der illegalen Fischerei in der russischen Seewirtschaftszone eingesetzt. Angesichts der hohen taktischen und technischen Eigenschaften dieses Schiffes sowie des dringenden Bedarfs an Schiffen dieses Typs fasste das Kommando der Grenzwache den Beschluss, im Jahr 2003 mit der Serienproduktion von Schiffen des Typs "SPRUT" zu beginnen (es sollten mindestens 10 solcher Schiffe gebaut werden), und zwar im Schiffsbauwerk Yantar, um die Gesamtkosten zu senken und Haushaltsmittel für die Anschaffung von Waffen und Militärausrüstung einzusparen. Was das Schiff "SPRUT" für den Föderalen Grenzschutzdienst so attraktiv macht, ist die Tatsache, dass es sich um ein Schiff der neuen Generation handelt, das über die neuesten Technologien und fortschrittlichen Automatisierungs- und Computersysteme verfügt, mit denen die Effektivität und die Betriebskosten des Schiffs (Verhältnis von Kosteneffizienz zu Marktgängigkeit) optimiert werden. Das Schiff hat eine Wasserverdrängung von 900 t, ist 65,5 m lang, 10,6 m breit und hat einen Tiefgang von 3,48 m. "SPRUT" ist unbegrenzt seetüchtig und kann in allen Klimazonen eingesetzt werden. Die Reichweite bei wirtschaftlicher Geschwindigkeit beträgt bis zu 12.000 Meilen. Das Schiff hat eine Besatzung von 15 Mann und kann bis zu 10 Passagiere befördern. Hinsichtlich der Grundabmessungen und Linienführung wurde "SPRUT" als Zwischenversion zwischen einem Kriegsschiff und einem zivilen Schiff konzipiert, um die Vorteile des letzteren (Treibstoffeffizienz) und des ersteren (Geschwindigkeit) zu nutzen und so die zugewiesenen Missionen optimal erfüllen zu können. "SPRUT" wird von einem einzigartigen Hauptantriebssystem von MTU (Deutschland) angetrieben, das mit einem automatischen Steuerungssystem ausgestattet ist, das vom Hauptkommandoposten aus gesteuert wird. Das dieselelektrische Antriebssystem CODAE ist dreifach redundant und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 21,5 Knoten. Die Lebensdauer des Hauptantriebs wird automatisch berechnet und hängt von den während des Betriebs verwendeten Motorleistungen ab. Sie kann bis zu 36.000 Stunden betragen. Der Dieselgenerator ermöglicht eine wirtschaftliche Geschwindigkeit von 12 Knoten und eine Patrouillengeschwindigkeit von 8 Knoten. Die Verfolgungsfähigkeit des Schiffs wird durch ein an Bord verfügbares Schnellboot mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten bei Seegang 5 ergänzt. Aktive und passive Schiffsstabilisatoren, ein aktives Ruder sowie Bug- und Heckmanövrierruder sorgen für die hohe Seetüchtigkeit des Schiffes, die besonders für Patrouillenmissionen in den Wirtschaftszonen Russlands und den stürmischen fernöstlichen Meeren wichtig ist. Der Sprut-Prototyp (ein Typschiff der deutschen Küstenwache) hat die Tests bei starkem Sturm und 5 m hohem Wellengang auf der Nordsee erfolgreich bestanden, wobei er eine ausgezeichnete Seetüchtigkeit bewies und die versprochene Leistung voll bestätigte. Staatliche Expertenagenturen haben eine Machbarkeitsstudie für das von Yantar für den Föderalen Grenzschutz zu bauende Schiff "SPRUT" abgeschlossen und die Richtigkeit dieser Entscheidung bestätigt. Als Ergebnis erhielt der Föderale Grenzschutzdienst ein modernes spezialisiertes Patrouillenschiff der neuen Generation, das für den Schutz der russischen Wirtschaftszone konzipiert wurde, zu minimalen Kosten (im Vergleich zu russischen und ausländischen Pendants). Das von Abeking & Rasmussen gemeinsam mit Yantar gebaute Patrouillenschiff "BAD BRAMSTEDT" der deutschen Küstenwache (Prototyp von "SPRUT") wurde von der russischen Schiffbauagentur eingeladen, an Russlands erster Internationaler Maritimer Verteidigungsausstellung teilzunehmen, die vom 25. bis 29. Juni 2003 in St. Petersburg stattfand. Der Konzern widmet der Entwicklung und dem Bau von Raketenschiffen und Booten mit kleiner Verdrängung, die mit Antischiffsraketen ausgerüstet sind, besondere Aufmerksamkeit. Ihre Feuerkraft ist mit der von Korvetten und sogar Fregatten vergleichbar. Ihre Kosten sind zwei- bis viermal niedriger als die der größeren Verdrängungsschiffe. Diese kleinen Raketenschiffe und Boote stoßen insbesondere bei asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern auf großes Interesse.




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