PROJEKT-09852 - K-329 - "BELGOROD" - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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K-329 - "BELGOROD"
PROJEKT 09852

"K-139" wurde am 24. Juli 1992 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt. 1997 wurde der Bau wegen fehlender Finanzierung gestoppt. Das U-Boot war zu diesem Zeitpunkt zu rund 75 % fertiggestellt. Zunächst wurde ein Weiterbau zum verbesserten Projekt 949AM diskutiert aber doch nicht umgesetzt. In den darauffolgenden Jahren blieb der Rumpf des Bootes in der Sewmasch-Werft aufgelegt. Anfangs 2012 kam es auf der Werft in Sewmasch zu einer „zweiten Kiellegung“ der "K-13". Das U-Boot wird nun zu einem U-Boot für Spezialoperationen umgebaut und mit einem UUV ausgerüstet. Die Übergabe an die russische Marine soll bis 2021 stattfinden.
Ursprünglich sollte sie als U-Boot der Oscar-II-Klasse gebaut werden, dann ging Moskau 1994 das Geld aus und die unvollendete Hülle dämmerte vor sich hin. Solange bis man beschloss, den Rumpf zu einem Spezial-U-Boot umzubauen. Dazu wurde der Rumpf um 30 Meter auf 184 Meter verlängert. Die Verdrängung des Schiffes beträgt jetzt 30.000 Tonnen unter Wasser. Die Geschwindigkeit liegt bei 33 Knoten. Angetrieben wird das Boot von zwei OK-650 V-Reaktoren mit einer Leistung von 100.000 PS. Die K-329 "BELGOROD" wird vermutlich nicht als Angriffs-U-Boot benutzt werden, das andere U-Boote oder Überwasserkampfschiffe attackiert. Und es ist auch nicht dazu gedacht, strategische Atom-Raketen zu tragen. Es wird vermutet, dass die Abteilung mit den Raketenstartern aus dem Rumpf entfernt worden ist. Die Belgorod ist vor allem ein Mutterschiff, dass Nutzlasten wie Klein-U-Boote transportieren kann. Vor allem aber wird die K-329 "BELGOROD" Mini-U-Boote der LOSHARIK-KLASSE zu ihren Einsätzen bringen. Diese können mit ihren Roboterarmen in extremer Tiefe arbeiten. Mit ihnen werden eigene Bojen in der Tiefe ausgesetzt, die den Schiffsverkehr überwachen. Umgekehrt ließe sich auch entsprechende Installationen der USA aufspüren. Derzeit arbeiten die Großmächte an Unterwasserdrohnen und autonomen Unterwasserwaffen. Auch für die Stationierung solcher Systeme eignet sich die K-329 "BELGOROD", da sie anders als ein Überwasserschiff ihre Missionen im Verborgenen durchführen kann. Besonders besorgniserregend bleibt, dass das Mutterschiff K-329 "BELGOROD" auch die neuartigen Torpedowaffen vom Typ Poseidon aufnehmen kann. Nachdem Putin den Torpedo im TV erwähnt hat, werden vom Kreml regelmäßig Nachrichten von den Fortschritten beim Bau dieser Waffe lanciert: Der Poseidon-Torpedo ist eine klassische Weltuntergangswaffe. Jeder Torpedo soll einen Thermonuklearsprengkopf von zwei Megatonnen tragen. Mit einer Unterwasserexplosion könnte so eine Waffe eine komplette Trägergruppe der USA mit einem Schlag vernichten. Die finsterste Anwendung wäre allerdings gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. Eine Explosion im Meer vor der Ostküste der USA würde einen Mega-Tsunami auslösen, die Wasserwand würde die gesamte Küstenregion überrollen. Unabhängig von diesen apokalyptischen Visionen ist die Antriebstechnik des Poseidons bedrohlich genug. Der Torpedo ist über 20 Meter lang und misst etwa zwei Meter im Durchmesser. Er soll auf über 1000 Meter abtauchen und während seiner Fahrt Richtung und Tiefe ändern können. Seine Reichweite soll durch einen atomaren Antrieb praktisch unbegrenzt sein. Vor allem aber soll die Geschwindigkeit der Waffe unter Wasser über 110 Knoten betragen, das wären 200 km/h. Um das zu ermöglichen, müssen die Russen die Probleme der Superkavitation für den vergleichsweise großen Körper des Poseidons gelöst haben. Superkavitation bedeutet, dass der Torpedo von einer schützenden Lufthülle umgeben wird, so sinkt die Reibung zwischen ihm und dem umgebenden Wasser dramatisch ab. Das wäre ein wichtiger Schritt, auch U-Boote in dieser Richtung bauen zu können, deren Geschwindigkeit allen bisher bekannten U-Booten und Überwasserschiffe weit überlegen wäre. Die Macht, der das gelingt, würde die Unterseewelt beherrschen.





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