FuFutSB-18


DAS FUNK UND FUNKTECHNISCHESTÖRBATAILLON -18
der VOLKSMARINE DER DDR
der VOLKSMARINE DER DDR
Der funkelektronische Kampf (FEK) in der VOLKSMARINE DER DDR wurde von der Unterabteilung FEK beim Chef des Stabes organisiert. Wichtigstes Element des FEK war ohne Zweifel das FuFutSB-18. Das FuFutSB-18 unterstand direkt dem Chef des Stabes, wurde jedoch defakto vom Leiter der Unterabteilung FEK geführt. Das Bataillon wurde 1976 als Bataillon funkelektronischer Kampf-18 (BFEK-18) in Hanshagen/Greifswald aufgestellt und 1986 umbenannt. Der FEK nahm in der VOLKSMARINE DER DDR einen relativ hohen Stellenwert ein, insbesondere nach der Auswertung des Falklandskonfliktes. Mit neuen Namen und neuer Struktur wurde dem Bataillon auch neue Technik zugeführt, insbesondere Aufklärungstechnik und Funkmessstörtechnik. Der Personalbestand bestand zu einen grossen Teil aus hochmotivierten Berufs- und Zeitsoldaten. Da das Bataillon als Truppenteil der ersten Linie galt, gab es sehr hohe Anforderungen an den Stand der Gefechtsbereitschaft und den Ausbildungsstand. Gefechtsbereitschaft und Ausbildungsstand wurden natürlich des öfteren kontrolliert und bewertet. Bei jeder grösseren Übung ab Flottille aufwärts war das Btl. in unterschiedlicher Form beteiligt. Dazu kamen Sonderaufgaben wie z. B. Vermessungsaufgaben und Aufgaben der Funküberwachung. Ab 1978 wurde ein ständiger Gefechtsdienst durch das Btl. geführt. Ziel war die Aufklärung von Funkverbindungen der Seestreitkräfte der NATO-Staaten (im wesentlichen BUNDESMARINE und DSSK), im Interesse der Funkniederhaltung. Der Gefechtsdienst wurde ständig qualitativ und quantitativ weiterentwickelt. Mit der Verlegung in den Standort Bad Sälze/Böhlendorf wurde durch Zuführung von Personal (bedingt durch neue Struktur), moderner Aufklärungs- und Analysetechnik und entsprechender Räumlichkeiten ein grosser Qualitätssprung erreicht. Bei Stufen einer höheren Gefechtsbereitschaft (bei Übungen immer) und bei NATO-Manövern wurde der Gefechtsdienst verstärkt, personell und unter Einbeziehung der mobilen Aufklärungstechnik auch materiell. Bei Bedarf wurde eine UKW-Aufklärungsgruppe an der Küste entfaltet. Vorzugsweise in Boltenhagen/Tarnewitz oder in Kühlungsborn. Im Jahr 1984 wurde mit der Einrichtung des Diensthabenden FEK auf dem HGS die Führung des GD wesentlich verbessert. Erfolgte bis dahin die Lageinformation nur zweimal täglich über den DH Aufklärung HGS, konnte über den DHFEK jederzeit auf alle Aufklärungsergebnisse und Lageberichte etc. die auf dem HGS aufliefen zurückgegriffen werden. Natürlich wurden auch die Aufklärungsergebnisse des Btl. verwertet. Wesentlich verbessert werden konnte auch die Zusammenarbeit mit dem FD-18, der ja die Funkaufklärung im Interesse des Chef Aufklärung führte. Der Informationsaustausch zwischen DHFEK HGS und DHGD FuFutSB-18 erfolgte über gedeckte Nachrichtenverbindungen. Die Alarmierung des Btl. erfolgte über einen offene WL-Ring durch Kennwärter. 50 Minuten nach der Alarmierung war der GD verstärkt und das Btl. mit Führungspunkt, zwei KW-Störgruppen, KW-Aufklärungsgruppe, Auswertetrupp, UKW-Störgruppe, Funk-Messstörgruppe und Nachrichtenzug voll ausgerüstet und aufmunitioniert abmarschbereit. 25 Minuten nach der Alarmierung fuhr der Bus vom Wohngebiet in die Kaserne, die Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit der Berufssoldaten brauche ich nicht näher zu erläutern. Die Entfaltung erfolgte entweder nach einen festgelegten Standardentschluss oder entsprechend einer gegebenen Aufgabenstellung und erfolgte meist in Küstennähe. Bevorzugte Entfaltungsplätze waren: - Tarnewitz - Kühlungsborn - Darsser Ort - Kap Arkona - Zitterpenningshagen/Stralsund. Verbindung zu den einzelnen Strukturelementen und zum vorgesetzten Stab wurde auf dem Marsch über Funk gehalten. Nach der Entfaltung hatten Drahtnachrichtenverbindungen Priorität. Funkverbindungen wurden doublierend aufrechterhalten. Zusammenwirken mit den Truppenteilen des FEK der Baltischen Flotte und der PSKF fand praktisch nicht statt. Die Baltische Flotte hielt sich bedeckt und den Polen traute man nicht (meine ganz persönliche Meinung). Das Zusammenwirken mit dem FD-18 konnte man als gut bezeichnen, die Zusammenarbeit mit dem BFEK-5 (MB-V, 5.Armee) Goldberg entwickelte sich vielversprechend. Dies war aber eher das Verdienst der beiden Kommandeure, die viel auf den “kleinen Dienstweg” auf die Reihe brachten. Da das Btl. bis 1989 keinen eigenen Peiler hatte war es auf Peilungen durch den FD-18 und das BFEK-5 angewiesen und somit an einer guten Zusammenarbeit sehr interessiert.