"K-429" - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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"K-429"

Das U-Boot wurde am 26. Januar 1971 in Gorki auf Kiel gelegt. Nach dem Stapellauf 1972 wurde es nach Sewerodwinsk zur Endausrüstung verlegt und am 15. September 1972 in Dienst gestellt. Am 23. Januar 1983 sank "K-429" in seichtem Wasser als Folge menschlichen Versagens und 16 Seeleute starben. Nachdem das U-Boot gehoben und repariert worden war, sank es am 13. September 1985 noch im Hafen erneut. Am 12. Oktober 1986 wurde "K-429" aus der Flottenliste gestrichen und zum Abwracken vorgesehen. Im Frühjahr 1983 kehrte "K-429" von einer Routinefahrt zurück, der sich eine Überholung anschließen sollte. Das U-Boot blieb jedoch während dieser Zeit im Trockendock offiziell in Dienst gestellt. So verlangte das Hauptquartier und der Vorgesetzte von Kommandant Nikolai Suworow Konteradmiral Oleg Jerofejew im Juni, dass das U-Boot an einer Übung teilnehmen sollte, die eigentlich erst für den Herbst geplant war. "K-429" wurde ausgedockt und seebereit gemacht. Da ein Teil der Besatzung jedoch nicht kontaktiert werden konnte, wurden entgegen den Vorschriften der Marine Besatzungsmitglieder von fünf anderen Booten auf "K-429" befohlen. Am 23. Juni legte es schließlich ab. Anstatt jedoch, wie befohlen, sofort ins 2.000 Meter tiefe Testgebiet zu fahren, bestand Kommandant Suworow auf einem Testtauchmanöver in flachem Wasser. Eine Reihe menschlicher Fehler führte schließlich zum Sinken des U-Bootes. So waren Abluftventile, die in der Werft für bessere Luft im U-Boot und zum Rauchabzug geöffnet worden waren, nicht wieder geschlossen worden. Dadurch traten rund 420 Tonnen Seewasser in die hinteren Abteilungen ein und töteten 14 Besatzungsmitglieder im Reaktorraum, jedoch erst nachdem diese den Reaktor abschalten und den Wassereinbruch melden konnten. Gegen Mitternacht des 23. Juni lag das U-Boot bewegungslos am Grund in etwa 39 Metern Wassertiefe. Als nach Stunden noch keine Hilfe gekommen war, auch weil die Notbojen an den Rumpf geschweißt worden waren, verließen zwei Freiwillige das U-Boot und gelangten durch Torpedorohre zur Oberfläche, wo sie an Land schwammen und Hilfe holten. Nachdem diese eingetroffen war, verließ auch die restliche Besatzung durch die Torpedorohre und die hintere Rettungsluke das U-Boot, wobei zwei weitere Seeleute ihr Leben verloren. Das U-Boot wurde im August gehoben und überholt, so dass es später wieder in Dienst gestellt werden konnte. Kapitän Suworow wurde im Anschluss an das Unglück zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, da ihm vorgeworfen wurde, vor dem Tauchgang die Mannschaft nicht auf Tauchstation befohlen zu haben. Die für den Auslaufbefehl verantwortlichen Kommandeure wurden nicht belangt. Am 13. September 1985 war das "K-429" überholt worden und wurde wieder in Dienst gestellt. An diesem Tag lag das U-Boot an der Kaimauer in Wiljutschinsk und sank dort erneut. Wiederum wurde "K-429" gehoben, dann aber endgültig außer Dienst gestellt.





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