"B-59" - Fernmeldeaufklärung der Bundesmarine, Marinefernmeldesektor 73

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"B-59"

Das U-Boot wurde am 21. Februar 1960 in Leningrad auf Kiel gelegt und lief am 6. Juni des gleichen Jahres vom Stapel. Es wurde der Nordflotte zugeteilt und in Poljarny stationiert. Am 21. Oktober 1962 brach es gemeinsam mit drei anderen U-Booten in Richtung Kuba auf. Am 20. Oktober 1962, auf dem Höhepunkt der Kubakrise, erreichte "B-59" die Quarantänezone, welche die Amerikaner um die Insel errichtet hatten. "B-59" versuchte, getaucht seine Fahrt fortzusetzen, wurde aber entdeckt und pausenlos von amerikanischen U-Jagd-Schiffen, Flugzeugen und Hubschraubern verfolgt. "B-59" konnte getaucht keine Funkübertragungen senden oder empfangen, so dass die Besatzung weder Informationen über die Gesamtlage besaß noch nachfragen konnte. Als amerikanische Schiffe schließlich in sicherem, aber noch deutlich wahrnehmbaren Abstand zum U-Boot Wasserbomben abwarfen, waren viele Seeleute von "B-59", basierend auf den Informationen über die angespannte Lage vor dem Abtauchen, überzeugt, sie würden angegriffen und inzwischen sei der Dritte Weltkrieg ausgebrochen. Da die Tauchzeit des U-Bootes sich dem Ende näherte, weil das Aufladen der Batterien an der Oberfläche nötig wurde, entschied sich der Kommandant, einen Torpedo mit Nuklearsprengkopf einsatzbereit machen zu lassen. Durch das Einschreiten von Wassili Alexandrowitsch Archipow und anderen Seeleuten wurde die Waffe nie eingesetzt und so der Krieg, von dem die Besatzung glaubte, er sei bereits ausgebrochen, verhindert. "B-59" tauchte auf und kehrte einen Monat später in die Sowjetunion zurück. Es folgten Einsätze im Atlantik und Mittelmeer, bevor das U-Boot 1990 in Sewastopol außer Dienst gestellt wurde. "B-59" wurde 1992 verschrottet.





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